Bauart Der Flußschlepper hat einen typischen breiten Schlepperrumpf mit Spiegelheck und niedrigem Aufbau. Auf einer Konstruktion aus kräftigen Stahlprofilen bzw. Stahlblechen ist eine geschweißte Außenhaut aus Stahlblechen mit Materialstärken bis zu 10 mm aufgebracht. Diese robuste Bauweise ermöglicht einen Einsatz unter harten Bedingungen und eine lange Lebensdauer. Räume Hinter einer als Stauraum dienenden Vorpiek und einem Munitionsraum schließt der Wohnbereich für die Unteroffiziere an. Er umfaßt zuerst einen Waschraum mit Waschgelegenheit, Dusche und Toilette. Beiderseits eines Ganges sind dann je eine Wohnkammer für den Kommandanten sowie für den Maschinenfeldwebel/Bootssteuermannsunteroffizier. Für die Unteroffiziere ist im erweiterten Zugang zu dem Wohnteil und der Kombüse eine Messe eingerichtet, die ausreichend Platz zum Einnehmen der Mahlzeiten aber auch für Befehlsausgaben/Besprechungen bietet. Die Kombüse ist mit Koch- und Kühlgeräten ausreichend ausgestattet, um eine Versorgung der Besatzung sicherzustellen. Ein halbes Deck über und hinter dem Wohnteil ist das allseits geschlossene Steuerhaus. Es enthält alle Organe zur Führung des Flußschleppers, wie Steuer-, Radar- und Funkanlage. Das geräumige Steuerhaus bietet auch ausreichend Platz für zusätzliches Führungspersonal und Auszubildende. Unter dem Steuerhaus und auf gleicher Höhe wie der Wohnteil im Vorschiff ist der Maschinenraum mit Antriebsanlage und Hilfsaggregat angeordnet. Im Achterschiff ist ein großer Mannschaftsraum mit Wohn- und Schlafgelegenheiten für 5 Soldaten eingerichtet. Anlage und Einrichtungen Als Antriebsmotoren werden zwei nicht umsteuerbare Zwölfzylinder-Dieselmotoren mit indirekter Kühlung verwendet. Die Motoren sind mit Abgasturboladern für 36% Aufladung versehen. Jeder Motor treibt eine Antriebswelle mit gegenläufig arbeitenden Verstellpropellern. Zur Antriebsanlage gehört ein Hilfsaggregat mit einem Zweizylinder-Dieselmotor, Generator zum Erzeugen von 24 V Gleichstrom und einem Ölmotor zum Antrieb druckölbetriebener Anlagen. Eine Einsatzdauer von etwa 70 Betriebsstunden ist möglich. In einer Wanne auf dem Vorschiff ist eine Zwillingslafette für Maschinengewehre 7,62 mm x 51 (MG 3) montiert. Die Art der Montage ermöglicht dem Richtschützen einen Bestreichungswinkel von 360°. Einsatz Der Flußschlepper ist mit dem Flußsicherungsboot zur Teileinheit "Bootsgruppe" zusammengefaßt. Seine Besatzung besteht aus 2 Fw, 1 Uffz und 3 Mannschaftsdienstgraden. Der Flußschlepper wird zum Bergen und Schleppen schadhafter Wasserfahrzeuge sowie zur Hilfeleistung bei Instandsetzungen, Räumungsarbeiten und Bränden eingesetzt. Das Brechen von Eis bis zu 20 cm Kerneisstärke ist möglich. Der Einsatz erfolgt im Rahmen der Flußpionierkompanie oder auch häufig in Form eines durch die Bootsgruppe verstärkten Flußpjonierzuges.
|